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Buchenwald Waldbaden

Bei zu viel Stress bringt der Wald Entspannung

Bist du gerade gestresst? Oder hast du das Gefühl, dass der Druck einfach zu groß wird? In der Arbeit, in Beziehungen, persönlich oder energetisch? Erfahre hier, warum dir ein Aufenthalt im Wald Entspannung bringt und das Wohlbefinden steigert.

Viele Menschen berichten mir, dass es gerade viel ist. Es ist einfach zu lange schon zu viel. Wir sind mit Themen konfrontiert, die uns bisher nicht begegnet sind. Das Nervensystem reagiert dann ganz natürlich auf diese Unsicherheit und versetzt uns in Alarmbereitschaft. Doch das ist kein Dauerzustand und ist von der Natur auch nicht als solcher gedacht.

Wie also navigiere ich gut durch diese Zeiten der gesellschaftlichen und globalen Herausforderungen und kann wieder zu mir selbst zurückfinden, wenn ich aus meiner Mitte falle?

Die Antwort liegt in deinen Wurzeln! Der Mensch kommt aus der Natur. Hier hat er sich über Jahrmillionen entwickelt und sich der Umwelt angepasst. Unsere Sinne sind also perfekt auf natürliche Reize ausgelegt, denn dafür wurden sie gemacht. Im Vergleich dazu ist die Zeit in Städten und einer technologisierten Welt nur ein Wimpernschlag in unserer Evolutionsgeschichte. Unser modernes Leben erhöht unser Stresslevel – auch ganz unabhängig von Krisen. Bildschirmarbeit, Straßenverkehr und Medienkonsum überfordern unsere Sinne und führen schnell zur berühmten „Reizüberflutung“. Du fühlst dich gestresst.

Unterbewusste Entscheidung in Millisekunden

Dabei ist es unser Unterbewusstsein, dass in einem Sekundenbruchteil entscheidet, ob es uns in Alarmbereitschaft oder Entspannung versetzt. Es verarbeitet in einer Sekunde ungefähr das Millionenfache an Information im Vergleich zu unserem Bewusstsein! Es ist dieser Supercomputer in den ältesten Teilen unseres Gehirns, dem limbischen System und dem Reptiliengehirn, das unmittelbar den Kampf-oder-Flucht-Modus aktiviert, wenn etwas als bedrohlich einstuft wird. Früher war dieser Modus wichtig für unser Überleben. Der berühmte Säbelzahntiger lässt grüßen. Doch heute mit Leistungsdruck und Krisenstimmung sind diese „brenzligen“ Situationen für unseren Körper eher der Dauerzustand und sorgen für chronischen Stress.

Entlastung fürs Gehirn

Gleichzeitig kannst du dieses ausgeklügelte System für dich nutzen, um aus dem Hamsterrad auszusteigen und zur Ruhe zu kommen. Der achtsame Aufenthalt in der Natur bietet dir entlastende Reize und sorgt umgehend für Entspannung. Alles was uns in Urzeiten das Überleben sicherte, sorgt auch heute noch für Beruhigung: Obsthaine, blühende Wiesen, schattenspendende Bäume, Vogelgezwitscher, der Geruch von Pilzen oder das Glitzern der Sonne auf einem See. Wenn du bewusst Orte aufsuchst, die uns früher Nahrung, Schutz und Wasser boten, sagst du deinem archaischen Gehirn: Du bist sicher und kannst dich entspannen.

Studien zeigen positive Wirkung des Waldes

Der Wald ist ein magischer Ort, der viele dieser Dinge vereint. Die japanische Waldmedizin bietet unzählige Studien, welche die entspannende Wirkung des Waldes auf das vegetative Nervensystem, das Gehirn und Hormonsystem, die Konzentrationsfähigkeit und Stimmung nachweisen. Waldbaden oder „Shinrin-Yoku“ sind inzwischen in aller Munde. Denn der Wald tut uns auf allen Ebenen gut: Der Körper regeneriert sich, der Geist entspannt sich und die Seele atmet auf! Du findest mit Hilfe der Natur zurück zum Ruhepol in dir selbst und kannst dich dann mit gestärkter innerer Kraft besser den Herausforderungen des Lebens stellen.

Wenn du dich alleine schwertust, einfach mal abzuschalten oder du die Wirkung des Waldes am eigenen Leib erfahren willst, komm zu meinem Seminar „Im Wald die eigene Mitte finden“ (Link). Dich erwarten Waldwissen, Übungen zum direkten Erleben und ein tiefer Kontakt zur Natur. Hol dir die Wirkung des Waldes in den Alltag und lass dich von ihr stärken.

Eichhörnchen als Ninja und neue Erfahrungen durch Neugierde?

Heute erinnerte ich mich an eine Szene, die ich vor einigen Jahren von meiner kleinen Münchner Wohnung aus beobachtet habe. Es war an einem frühen Samstagmorgen im Frühling. Ich stand auf dem Balkon, trank meinen Kaffee und genoss die Stille der noch schlafenden Nachbarschaft und die Ruhe in dem großen Garten mit altem Baumbestand, auf den ich blickte. Kurz bevor ich zu meinem Weiterbildungskurs aufbrechen wollte, sah ich das schwarze Eichhörnchen, das in eben diesem Garten lebte. Da ich eine Vorliebe dafür habe, alles und jedem einen Namen zu geben, erkannte ich „Erwin“ sofort! Schon oft hatte ich ihn beobachtet, wie er sicher zwischen den Bäumen hin und her sprang oder Nahrung in den Büschen suchte.

Heute Morgen hing er wie ein schwarz gekleideter Ninja mit weit gespreizten Ärmchen und Beinchen an der Hausfassade gegenüber und hangelte sich langsam nach oben. „Mensch Erwin, was treibst du denn da?“ dachte ich verwundert. Selbst die Tatsache, dass er hin und wieder mit seinen Pfoten den Halt verlor und abrutsche, konnte ihn nicht abhalten, sich weiter nach oben vorzuarbeiten. Wie sich herausstellen sollte, war sein Ziel ein halb geöffnetes Fenster im 4. Stock. Auf dem Fensterbrett angekommen blickte er einige Momente neugierig in alle Richtungen hinein, um dann weiter in die Dachrinne zu klettern und flink Richtung Blumentöpfe der Nachbarsterrasse zu laufen. Ob die Bewohner des Hausen wussten, wer da morgens bei ihnen vorbeischaut und durch die Geranien springt?

Während ich später über diese Szene nachdachte, kam ich nicht umhin, den Mut der Eichhörnchen zu bewundern. Dieser Mut zeigt vor allem das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten. Doch der Antrieb hinter solchen Leistungen ist neben der Futtersuche sicherlich die Neugierde! Lebewesen sind einfach neugierig. Auch der Mensch gehört dazu.

Das kann man schon bei Säuglingen beobachten, die ihre Welt erkunden, indem sie Neues begutachten, lange beobachten und dann probieren wie es sich anfühlt, schmeckt und riecht. Die Neugierde ist in unser System eingebaut, sie hilft uns zu lernen und Erfahrungen zu machen.

Je älter wir dann werden, desto häufiger nehmen wir die Dinge als gegeben hin. Es wird weniger hinterfragt, und wenn, dann kritisch. Dabei ist Neugierde eine Quelle der Inspiration und Lebendigkeit. Wenn wir die ausgetretenen Wege unseres Geistes verlassen und mit neugierigem Blick auf die Welt schauen, können wir frisch sehen. Andere Sichtweisen entdecken und neue Ressourcen erschließen. Eigentlich ganz natürlich. Doch es fällt oft schwerer als gedacht, Routine und Altbekanntes hinter sich zu lassen.

Daher lade ich dich heute ein, über die Neugierde zu reflektieren. Erlaubst du dir die Freiheit, einfach etwas völlig neu zu entdecken?

Wie wäre es, wieder neugieriger durchs Leben zu gehen? Weniger „Ich kenn das schon“ und mehr „Ich frage mich, was, wie wo…“.

Erlaub dir heute einmal, neugierig zu sein und andere Wege zu beschreiten.

„Ich frage mich, wo dieser Weg im Park hinführt…“
„Ich frage mich, wie dieses exotische Obst schmeckt…“
„Ich frage mich, wie die ernste Verkäuferin reagiert, wenn ich heute extra freundlich bin und ihr einen schönen Tag wünsche…“

Neugierde ist in uns angelegt und wir können sie wieder mehr in unser Leben integrieren. Halte dazu einfach mehrmals am Tag inne. Wenn du den üblichen Weg zur Arbeit nimmst oder zu den üblichen Produkten im Supermarkt greifst. Entscheide dich bewusst dafür, mal etwas Anderes auszuprobieren und lass dich von deiner Intuition leiten. Sei offen für Überraschung, Abenteuer und Lebensfreude!

Ich frage mich, was passiert, wenn du neugierig bleibst, dich frisch und frei durch den Tag leiten lässt.

Erzähl es mir gerne in den Kommentaren, auf Social Media oder in einer Email!

Deine Sabine

Wenn Frösche um Stangen tanzen & der Wald zum Baden einlädt

Die Natur ist auf dem Höchststand ihrer Kraft und verwöhnt uns mit sattem Grün wohin das Auge blickt. Alles wächst und gedeiht. Was vor einigen Wochen noch geblüht hat, bereitet sich darauf vor, eine Frucht zu werden.

Am Freitag, den 21.06., war Sommersonnwende: Der längste Tag und die kürzeste Nacht des Jahres. Mittsommer.

Dieses Ereignis wurde und wird in vielen Kulturen gefeiert. Die Steine in Stonehenge wurden bereits in der Jungsteinzeit genau für diesen einen Sonnenaufgang im Jahr ausgerichtet. Was für eine Bedeutung das Volk der Kelten der Sonnwende zugeschrieben hat!

Doch auch heute ist sie in einigen Kulturen eines der wichtigsten Feste im Jahreskreis. Den Schweden steckt an diesem Montag vielleicht neben dem ein oder anderen alkoholischen Getränk der Festivitäten am Wochenende noch der Tanz um die „Midsommarstång“ in den Beinen. Traditionell tanzt das ganze Dorf um die geschmückte Stange und singt dazu „Små grodorna“. Das Lied handelt tatsächlich von „kleinen Fröschen“. Diese werden hüpfend im Tanz nachgestellt wobei dann die besungenen fehlenden Ohren und Schwänze mit den Händen angedeutet werden. Wer es nicht glauben kann, dass sich ein ganzes Volk diesem großen Spaß hingibt, gebe einmal Små grodorna in YouTube ein. Viel Freude beim Mittanzen!

Schwimmen im See oder Baden im Wald?

Wir feiern also den Sommer und genießen die warmen Temperaturen. Diese Woche soll das Thermometer auf hitzige 36 Grad steigen. Da kommt auch die größte Frostbeule ins Schwitzen. Abkühlung schafft dann ein Pfefferminzeis, ein Sprung in den See oder ein Bad im Wald. Ja genau, richtig gelesen: man kann auch im Wald baden, ganz ohne Wasser!

Bäume lieben es kühl und feucht. Gerade unsere heimischen Rotbuchen sind großartig darin, mit ihrem üppigen Blätterdach dieses Klima im Wald herzustellen. So schützen sie alles was um sie herum wächst vor Durst und Trockenheit.

Doch nicht nur die angenehmeren Temperaturen sind ein Grund in diesen Tagen in den Wald zu gehen. Die Japaner kennen das Geheimnis des Eintauchens in die Waldatmosphäre und haben „Shinrin-Yoku“ fest in ihrer Kultur verankert. Sie sind auch federführend in der Erforschung der Effekte, welche die Waldluft auf Körper, Geist und Seele hat. Und derer gibt es viele: Stärkung des Immunsystems, Schärfung der Sinne, Reduktion von Stresshormonen, Entlastung des Frontallappens im Gehirn, generelle Entspannung und eine ausgleichende Wirkung auf den Herzschlag.

Wenn du es diese Woche nicht an den See schaffst und neugierig bist, wie die Bäume mit deinem Körper kommunizieren, lade ich dich auf ein Waldbad ein.

Am Mittwoch, 26.06.2019 um 18.00 Uhr, findet mein Waldbaden-Seminar in München im Nymphenburger Schlosspark statt.

Abseits des Schlosses genießen wir den alten, gesunden Mischwald und ich erkläre die Zusammenhänge der Waldmedizin. Du erfährst in einigen Übungen am eigenen Körper, wie gut dir der Wald tut. Eine erfrischende Auszeit mit nachhaltiger Wirkung: Dein Immunsystem wird für über 7 Tage lang um 40% aktiver sein!

Wer diesen Mittwoch keine Zeit hat, kann sich mir nächste Woche am 03.07. zum Waldbaden anschließen.

Ich freue mich auf dich!

Deine Sabine

Mit der Zimmerpflanze in die Mini-Auszeit

Wer kennt es nicht, morgens noch guter Dinge das Haus verlassen, doch plötzlich erwischt dich die Verrücktheit des Lebens und du verlierst dich im Außen. Stau auf dem Arbeitsweg, Schneechaos in der Stadt, Presslufthammer auf dem Gehweg, unerwartet ruppige Emails im Posteingang oder ein Termin nach dem anderen – im alltäglichen Wahnsinn verliert man schnell mal seine Mitte und den Zugang zu sich selbst.

Wenn du jetzt am S-Bahnsteig stehst oder am Schreibtisch sitzt, schau dich einmal um und suche etwas Grünes in deiner Umgebung. Ein Baum vorm Fenster, ein Busch neben den Gleisen oder zumindest eine Zimmerpflanze? Gut. Halte für einen Moment inne und sieh dir dieses Stückchen Natur genau an. Wie sieht sie aus? Wie wirkt die Form auf dich? Welche Gefühle weckt sie in dir? Während du das tust, atme ein paar Mal bewusst ein und aus. Wie geht es dir jetzt?

Der Mensch kommt aus der Natur, er ist Natur. In unserem ältesten Teil des Gehirns, dem Reptiliengehirn, ist die Natur fest verankert. Denn die Natur sicherte über Jahrtausende hinweg unser Überleben. Das Glitzern der Sonne auf einem See signalisierte über viele Kilometer hinweg „dort finde ich Trinkwasser“. Bäume, auf die man schnell und gut klettern kann, boten Schutz vor Raubtieren. Beerenhecken gaben Nahrung. Bis heute wirkt die Natur unbewusst auf uns und entspannt uns. Stresshormone sinken, der Frontallappen im Gehirn entspannt sich und die Farbe Grün beruhigt uns generell. Wenn du dich also gestresst fühlst, konzentriere dich auf das nächstbeste Stück Natur, das du finden kannst und nimm dir eine Mini-Auszeit.

Du kannst den Erholungsfaktor noch verstärken, wenn du das Ganze mit einer kleinen Achtsamkeitsübung verstärkst. Spür nun einmal in deine Füße. Wie fühlen sie sich an? Warm oder kalt? Wie stehen sie auf dem Boden? Spüre, wie dich die Erde trägt. Und wie fühlt es sich an, von der Erde getragen zu werden?  Gib dir einige Momente und schenke deinen Füßen dein ganzes Bewusstsein. Dein Atem ist dein Begleiter auf dieser Reise und hält dich im jetzigen Moment fest.

Du kannst diese Übung so oft wiederholen wie du möchtest, am Schreibtisch, an der Bushaltestelle oder im Meeting. Komm wieder bei dir und im jetzigen Moment an. Und dann kann es weitergehen mit dem Leben, jedoch wieder zentrierter und besser bei dir.